Das Unabhängige Bürgerforum hatte zu einem Mitmachstammtisch
zum Thema Bauen und Wohnen in den Wöhlehof eingeladen. Dieser
Auftaktveranstaltung sollen weitere Veranstaltungen mit weiteren
Schwerpunktthemen folgen. „Wir wollen einerseits auf unsere Arbeit in den Räten
aufmerksam machen und andererseits Rückmeldungen und Input erhalten, um diese
in unsere Ratsarbeit einzubringen.“ so der Vorsitzende des UBS! Klemens Grolle.
Zunächst gab der Leiter des Dezernates Bau- und
Ordnungsverwaltung in der Samtgemeinde Spelle, Herr Stefan Lohaus, einen
Überblick über das Thema und die aktuellen Entwicklungen in den einzelnen
Gemeinden der Samtgemeinde.
In der anschließenden Diskussion wurde die aktuelle
Situation im Ortsteil Venhaus thematisiert. Es wurde befürchtet, dass dort aufgrund
der Ausweisung von zusätzlichen Wohn- und Industriegebieten die Lebensqualität
leidet. Daher die Forderung, dass Ersatzflächen und grüne Oasen als
Erholungsmöglichkeiten innerhalb der Gemeinde geschaffen werden.
Daran wurde ein Zielkonflikt deutlich. Einerseits: Die
gemeindliche Entwicklung, welche Perspektiven braucht und damit auch Flächen
für Wohnungen und Industrie. Hinzu kommt die gewünschte Ausweisung von
Ersatzflächen in der Kommune. Andererseits: Die begrenzten Flächen in der
Gemeinde. Es wurde schnell klar, dass sich dieser Konflikt nicht mit der
gleichen Vorgehensweise wie in der Vergangenheit lösen lässt. Zu dessen Lösung
bedarf es neuer Herangehensweisen und einer differenzierten Betrachtung der
Nutzung der gemeindlichen Flächenressourcen. Dabei darf nicht nur eine rein
wirtschaftliche Betrachtung erfolgen, sondern auch dem Bedürfnis der Menschen
nach Grün im Ort und den Anforderungen des Natur- und Landschaftsschutzes muss
Rechnung getragen werden. Die Erstellung eines Wohnraumbedarfskonzeptes und
einer umfassenden Konzeption für den Fahrradverkehr in Spelle sind erste Schritte
in die richtige Richtung.
Stark wurden auch die vielen Verstöße gegen die geltenden
Bebauungspläne thematisiert. Z.B. sind gemäß Bebauungsplan im Baugebiet Bokamp
je angefangene 350m2 ein standortgerechter, heimischer Laubbaum anzupflanzen
und dauerhaft zu erhalten. Dies sei häufig nicht gegeben und werde nicht
kontrolliert. Auch wurde kritisiert, dass nicht gegen die unzulässig hohen
Zäune auf den Grundstücksgrenzen vorgegangen werde. Es werde erwartet, dass die
Regelungen für die Baugebiete seitens der Verwaltung durchgesetzt würden.