Die Fraktionen des UBS! und der SPD im Rat der Gemeinde Spelle haben den Antrag gestellt, den Verkauf von Baugrundstücken ab 2020 zu beschränken. Hintergrund ist der enorme Flächenverbrauch in den letzten Jahren und die geplante Erstellung einer neuen Handlungskonzeption zur Erzeugung von Wohnraum bei geringem Flächenverbrauch. Dazu gehört auch die Schaffung von bezahlbarem Mietwohnraum.
Unter den zehn größten Flächenausweisern liegt, laut Aussage von Minister Pistorius im Grundstücksmarktbericht, u.a. der Landkreis Emsland. Versiegelte Flächen schaden Böden und begünstigen Hochwasser. Das hat Auswirkungen auf die Umwelt, das Klima und trägt zum Artensterben bei. Zusätzlich müssen für Bau- und Gewerbegebiete, aus gutem Grund, Ersatzflächen ausgewiesen werden. Dies erhöht zusätzlich den Druck auf die landwirtschaftlich genutzten Flächen.
Dies gilt auch für die Gemeinde Spelle. Neben etlichen Flächen, die von privaten Investoren vermarktet wurden, sind in Spelle, laut Auskunft der Verwaltung, allein in den letzten 10 Jahren 34,5 ha für Baugebiete mit 407 Baugrundstücken und 54,8 ha für Gewerbegebiete ausgewiesen worden. Dies war die Grundlage für die bisherige positive Entwicklung der Gemeinde.
Dem UBS! und der SPD ist bewusst, dass der Erhalt von Arbeitsplätzen und die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde als Basis für die Zukunft erhalten bleiben müssen. Gute Zukunftsaussichten beinhalten aber auch den Erhalt der Umwelt und eine optimale Nutzung der begrenzten Flächen. Dafür ist die Erstellung zukunftsweisender Handlungskonzepte zur Entwicklung der Wohn- und Lebenssituation notwendig. Auf Initiative des UBS! und der SPD sind dafür 50.000 € in den aktuellen Haushalt eingestellt worden. Dies soll mit allen Fraktionen im Rat und der frisch gewählten Verwaltungschefin angegangen werden.
Es wird einiges an Zeit vergehen bis diese Konzepte erstellt, diskutiert und verabschiedet sind. Während dieser Zeit sollte mit den vorhandenen Baugebieten sparsam umgegangen werden. Deshalb haben die Fraktionen des UBS! und der SPD den Antrag gestellt ab 2020 pro Jahr nur 20 Bauplätze zu verkaufen. Das ist etwas mehr als die Hälfte der bisherigen durchschnittlichen Verkäufe pro Jahr. Mit der Verabschiedung der neuen Handlungskonzeption zum Wohnungsbau in Spelle kann diese Zahl dann entsprechend neu abgestimmt werden.
Hier geht’s zum Beitrag in der Lingener Tagespost